3D Druck Lexikon
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Aufgrund des schnellen Fortschritts und der extrem raschen Entwicklungsprozesse im 3D Druck Bereich (speziell bei den 3D Druckern, 3D Scannern, 3D Filamenten und der 3D Software), wird der 3D Druck Sektor auch immer interessanter und erhält immer mehr Befürworter im privaten Bereich. Das Team von eins3D hat es sich zur Aufgabe gemacht, euch über alles was es im 3D Druck Bereich zu wissen gibt, zusammen zu stellen und euch über alle Trends und Neuigkeiten im 3D Bereich zu informieren.
Basiswissen - 3D Druck
3D Drucker sind Druckmaschinen, die dreidimensionale Produkte auf Basis digitaler Dateien drucken bzw. aufbauen. Der 3D Drucker druckt also beispielsweise keine Texte auf Papier, sondern aufgrund von CAD Dateien (gängige Formate sind *.STL oder *.OBJ) reale 3D Objekte zum Anfassen. Es können beispielsweise Artikel für den Modellbau, Spielzeuge oder sogar individuelle Dekoartikel oder Geschenkartikel etc. gedruckt werden.
Welche gängigen 3D Druck Verfahren gibt es und wie ist die Fertigungsweise?
1. FDM "Fused Deposition Modeling" bzw. FFF "Fused Filament Fabrication":
Bei der o.g. 3D Druck Methode handelt es sich um die bekannteste und günstigste Methode, die auch im privaten Sektor immer beliebter wird. Hier wird mit Hilfe geschmolzener Materialen (z.B. ABS oder PLA als bekannteste Kunststoff Filamente) ein 3D Druck Objekt aufgebaut. Man kann sich das Drucken hier wie eine bewegliche Heißklebepistole vorstellen. Hier wird das Objekt meist auf ein Druckbett, was meistens auch beheizt ist, gedruckt.Das zugefügte Filament wird durch eine beheizte Extruderdüse gepresst und wird geschmolzen. Nun wird das Objekt Schicht für Schicht aufgebaut. Entweder bewegt sich der Extruder oder die Druckplatte (abh. vom 3D Drucker Modell). Sobald man mehrere Extruder zur Verfügung hat, kann man auch mehrfarbige Modelle drucken oder sogar mit Stützmaterial (PVA oder HiPS) drucken. Diese Stützen können dann im Nachgang entfernt werden und man erhält freie Überhänge oder Hohlräume. Für dieses Verfahren bietet Ihnen Eins3D eine Auswahl an Kunststofffilamente an. Sehen Sie sich in unserm Shop um. Die bekanntesten Drucker sind hier die Modelle der Firmen "Ultimaker" oder "MakerBot"
2. 3D Druck mit Pulver (3DP)
Bei dieser 3D Druck Methode wird Pulver (Gips, Kunststoffpulver, Keramik, Glas) als Ausgangsmaterial benutzt. Der Drucker verfügt über mehrere Druckköpfe und drückt dort eine Art flüssigen Klebstoff als Bindemittel durch. Somit gelangt der Kleber auf die erste Pulverschicht. Danach wird automatisch eine neue Pulverschicht aufgetragen und es folgt erneut eine Schicht mit Bindemittel usw... Bis das 3D Objekt fertig ist. Ein Vorteil bei dieser Methode ist, dass überhängende Strukturen gebaut werden können, da Pulver, welches nicht verklebt wird als Stützmaterial fungiert und später nach Beendigung des Drucks mittels einer Luftpistole weg geblasen wird und für ein neues Druckobjekt wieder zur Verfügung steht. Mit Hilfe von mehreren Druckköpfen und dem Einsatz von farbigen Bindemitteln, lassen sich auch multicolour Objekte drucken. Eine Nachbehandlung der fertigen 3D Objekte schließt sich an. Das Objekt wird in eine Flüssigkeit getaucht um die erzielte Festigkeit und einen Feuchtigkeitsschutz zu erreichen.
3. SLS Selektive Laser Sintering (selektives Laserschmelzen)
Wie beim 3DP Druck ist das Ausgangsmaterial hier in Pulverform. Allerdings werden hier die einzelnen Pulverschichten nicht mit einem flüssigen Bindemittel verbunden, sondern mit Hilfe eines CO2- Lasers verschmolzen. Hier werden u.a. Kunststoffe, Metalle, Keramik oder auch Sand verarbeitet.
4. Stereolithografie (STL,SLA)
Hier ist der Ursprung ein flüssiges Polymer, welches sich in einem kleinen Becken befindet. Dieses flüssige Material wird nach einer gewissen Laserbelichtungszeit fest. Somit verfestigt der Laser Schicht für Schicht das zu druckende Objekt. Die Oberfläche des Objekts befindet sich auf einem rotierenden Druckbett. Sobald die erste Schicht erstarrt haftet diese am Druckbett und wird mittels eines mechanischen Arms nach unten gezogen. So wird Schicht für Schicht per Laser projiziert und das Objekt wird aus dem "Bad" gezogen. Vorteil gegenüber anderen Verfahren ist die sehr gute Druckqualität, dem gegenüber steht allerdings ein sehr hoher Materialeinsatz.
5. Polyjet Verfahren, Multi Jet Modeling (MJM)
Bei dieser Methode handelt es sich um einen Mix aus FDM und STL/SLA. Hier wird mittles Druckkopf ein flüssiger, lichtempfindlicher Kunststoff auf eine Plattform aufgetragen und sofort mit Hilfe einer Lichtquelle im Druckkopf ausgehärtet.
6. Laminated Object Modeling (LOM)
Hier werden Schichtweise Papier oder Folien verklebt und mit einem Messer automatisch zugeschnitten.
Wichtige Begriffe im 3D Druck Bereich:
Abrasive Filamente:
Abrasion beschreibt den Abtrag von Material durch Reibung und Schleifen. Abrasive Filamente enthalten Zusätze, welche normale Messingdüsen beim Drucken abreiben bzw. abschleifen. Teilweise sind die Zusätze härter als Messing oder sehr scharfkantig. Beides sorgt beim Druck dafür das sich die Nozzle abnutzt und ihr Durchmesser zu nimmt.
Wir empfehlen die Verwendung dieser Filamente, beschichteten Düsen von MicroSwiss.
Zur eins3D micro-swiss Seite >
Die Vorteile in der Übersicht:
- 4 x höhere Lebensdauer durch beschichtete Oberfläche
- geringere Haftung des Filaments in der Düse, dadurch deutlich weniger Verstopfungen
- saubereres Druckbild
Blue Tape
Dieses blaue Tape findet seine Anwendung im FDM Druck Verfahren und wird auf die Druckerplatte vom 3D Drucker geklebt. Dadurch haftet das 3D Druckobjekt besser und lässt sich im Nachgang leichter lösen.
Build Tak
Hierbei handelt es sich um eine sogenannte Druckbettfolie. Die widerstandsfähige Oberfläche hält für zahlreiche Drucke. Sie ist hitzebeständig bis ca. 120°C und ist idealer Partner beim 3D Drucken mit ABS oder PLA Filamenten .
CURA
Ist ein PC Programm welches aus den vorliegenden STL Dateien den GCode (3D Druckpfade) für den 3D Drucker generiert. Somit weiß der Extruder wie er sich zu bewegen hat, um ein 3D Objekt zu erstellen. Er läuft also den vorgegebenen Weg ab.
D´Limonene
D`Limonene ist der sogenannte HiPS Löser. und somit derperfekte Partner für alle, die sich nicht stundenlang damit beschäftigen wollen nicht benötigtes Stützmaterial vom eigentlichen Druckobjekt zu entfernen. D’Limonene weicht HIPS auf und löst es letztendlich auf. Es bleibt lediglich ein weicher Rückstand zurück, der leicht mit einer Bürste und heißem Wasser zu entfernen ist.
Extruder
Der Extruder ist mit unter das wichtigste Bestandteil des 3D Druckers. Er erhitzt das zugeführte Filament und presst es durch die Öffnung auf die 3D Druckplatte. Es gibt unterschiedliche Düsengrößen und somit muss man beim Kauf des Filaments Acht geben, dass der richtige Durchmesser gewählt wird.
Farbwechselndes Filament
Hierbei handelt es sich um Filamente, die beispielsweise aufgrund von Wärme Ihre Farbe ändern können. Sobald das Filament erwärmt wird, wird es hell und beim Abkühlen wieder dunkel. Dieser Effekt wird beispielsweise bei Babylöffel verwendet.
Ein anderes farbwechselndes Filament ändert seine Ursprungsfarbe bei wechselnder Intensität der UV Strahlung.
Fluoreszierend Filament
Bei diesem Filament handelt es sich um Filamente, die bei Bestrahlung mit Licht oder Röntgenstrahlen von selbst leuchten.
Glow in the dark Filament
Glow Filamente auf der Basis von ABS oder PLA sind beeindruckende Filamente, die aufgrund von bestimmten chemischen Bestandteilen im Dunkeln leuchten. Wir benutzen diese Glow Filamente um Deko- Artikel herzustellen. Die 3D Druck Objekte eignen sich auch gut als Deko Objekte für Halloween.
Stützmaterial:
Mit Hilfe von Stützmaterial können Überhänge gedruckt werden. Im FDM Verfahren sind beispielsweise PVA, welches sich später in Wasser lösen lässt, oder HiPS, welches durch D´Limonene entfernt werden kann zu nennen. Um Stützmaterial drucken zu können, benötigt man beim FDM Verfahren mindestens einen zweiten Extruder.
Warp Effekt
Beim FDM bzw. FFF 3D Druck Verfahren kann dieses Problem auftreten. Darunter versteht man den Verzug eines meist aus ABS oder HiPS gedruckten 3D Objektes. Meist lösen sich die Ecken von der Druckplatte. Im schlimmsten Fall verzieht sich das gesamte Objekt und löst sich somit komplett. Mit einer beheizten Druckplatte oder einem beheiztem Druckraum kann man dem entgegenwirken.